Ärzteschwemme auf der Tanzfläche im Schloss
Wer am Samstag einen Arzt brauchte, der hätte ins Kieler Schloss kommen müssen. Dort feierten zwar nicht alle Ärzte Kiels, aber immerhin rund 300 von ihnen bis in den frühen Morgen „ihren“ Ball. Sie hatten den weißen Kittel an den Nagel gehängt und sich in rauschende Roben und stilvolle Smokings gewagt.
Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz machte ihr Grußwort kurz. „Gut, dass ich keine Politikerin bin. Bei der Gesundheitsreform!“, sagte sie und hatte Lacher und Applaus auf ihrer Seite. Dass die Nighttime Band direkt danach zum Walzer mit dem viel sagenden Titel „Que sera, sera“ bat, war allerdings nicht abgesprochen.
Der Reinerlös der Tombola von 1500 € kam diesmal dem Kunstturnzentrum Kiel zugute. Dreizehn begabte Nachwuchsturner- und -turnerinnen unter der Leitung von Landestrainer Dietmar Popp begeisterten im Kleinen Saal mit Übungen auf engstem Raum und zeigten, dass das Geld gut angelegt ist.
Bei so viel Sport wollten die Ballgäste nicht nachstehen. Schließlich haben Ärzte schon von Berufswegen zu Bewegung eine gesunde Einstellung. Auf der Tanzfläche kam es von Beginn an zu einer echten Ärzteschwemme. Zusammen mit Apothekern, Medizinstudenten oder Physiotherapeuten und einer nicht kleinen Anzahl berufsfremder Sympathisanten wagte man sich schnell aufs glänzende Parkett. Die Frauen brachten wie immer Farbe ins Fest und hatten „einfach Spaß daran, sich mal wieder schön zurecht zu machen!“, sagte Annette-Konstanze Rusch, die sich mit Sabine Runge und Christine Inbar zu Wodka-Feige an der Bar traf. Alle drei Damen in roten Roben. „Ist ja fast nur Obst!“, lachten sie beim Zuprosten.
Mit reichlich Begleitung war Axel Wittmann bereits zum zehnten Mal auf dem Ball. „Ist schon so etwas wie ein Familientreffen“, sagten er und Freundin Maike Schoon. Papa, Mama und Cousine saßen im ganzen Saal verteilt, Freund Michael Franke feierte am selben Tisch seinen 35ten Geburtstag. „Die erste Flasche ging auf meine Rechnung“, lachte er.
Die Disco im Foyer wurde erst später zum Tanztempel, auch hier gab es mitunter eine musikalisch- medizinische Behandlung. Der singende Schwedenarzt Dr. Alban heizte vom Plattenteller mit „Sing Hallelujah“ kräftig ein. Wann Schluss war…? Fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.